Pressemitteilung
Musikcampus – Münster braucht kein urbanes Musikquartier, sondern den Schutz des urbanen Biotops Apothekergarten!
Das Scheitern des Leuchtturmprojektes “Musikcampus“ geht in die nächste Runde.
Das Scheitern des Leuchtturmprojektes “Musikcampus“ geht in die nächste Runde: Oberbürgermeister Markus Lewe gibt im Interfraktionellen Arbeitskreis und danach per Pressemitteilung bekannt, dass der Universität auf absehbare Zeit keine Mittel bereitstehen werden, um die neue Musikhochschule auf dem gemeinsam geplanten Campus zu errichten. Anstatt das Projekt für gescheitert zu erklären, wird die Stadt ihre Planungen ohne die Universität fortsetzen. Die städtischen Bedarfe für Musikschule, Symphonieorchester und die Freie Szene sollen am gleichen Standort gedeckt werden.
Bei dem städtischen Baugrundstück, dass von der Stadt schlicht als „Standort an der Hittorfstraße“ bezeichnet wird, handelt es sich in Wahrheit um ein ökologisches Kleinod. Der ehemalige Apothekergarten der Pharmazie ist seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet und beherbergt eine bemerkenswerte Vielfalt an Pflanzen und Lebewesen. Der NABU bezeichnet den Garten als „Natur Paradies und Kulturdenkmal mitten in der Innenstadt“. Das Grundstück liegt an der Schloss-Gräfte und ist eine wertvolle Erweiterung des Schlossgartens – eine Grünfläche mit zentraler Bedeutung für die Stadt.
Ratsherr Michael Krapp ist fassungslos: „Wir stehen dem Projekt seit Beginn in der Sache kritisch gegenüber, lehnen es aber vor allem wegen der Vernichtung des Apothekergartens ab. Durch die Absage der Universität, gibt es keinen Grund mehr, an dieser Stelle zu bauen. Der Apothekergarten muss geschützt werden! Wir brauchen kein urbanes Musikquartier, sondern den Schutz dieses urbanen Biotops.“
Am Anfang des Projekt Musikcampus stand die die Vision der Synergie: Musikhochschule des Landes und die städtischen Bedarfe für Musikschule, Sinfonieorchester und freie Szene werden in gemeinsam errichteten Räumen und Gebäuden untergebracht. Bereits im Herbst 2023 wird klar: ein gemeinsamer Bau von Stadt und Land ist aus formalen Gründen nicht ausführbar. Die Vision der Synergie verpufft, es bleibt der Plan einer sinnvollen Nachbarschaft von zwei getrennten Musikeinrichtungen. Durch die Absage der Universität bleibt nun nur noch eine vage Hoffnung, dass hier in unbekannter Zukunft Universität und Stadt in Sachen Musik zusammenkommen werden.
Sebastian Frie, Kreisvorsitzender der ÖDP Münster: „Wir bezweifeln nicht die Notwendigkeit eines Neubaus für die Bedarfe der Stadt. Es muss aber nach einem neuen Standort gesucht werden. Die Finanzlage der Stadt erfordert eine rationale und funktionale Umsetzung. Eine Fortführung des nicht bezahlbaren Prestigeprojektes Musikcampus ist nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell nicht zu vertreten.“