Turnier der Sieger

Reitsport ist elitär, die Ausübung für die Meisten unerschwinglich. Es fällt schwer, zu sehen, mit welchem Aufwand Sportpferde versorgt, mit dem Flugzeug durch die Welt geflogen werden, während Millionen Menschen auf dieser Welt nicht einmal das nötigste zum Leben haben und die Klimakrise um uns tobt. Das Turnier der Sieger ist für die ÖDP daher im Kern ein rotes Tuch. 

Dass jetzt noch ein Sponsor aus Abu Dhabi als millionenschwerer Förderer in das Turnier einsteigt, ist provokant. Es ist Geld gewonnen aus Öl, Geld aus einem undemokratischen Land mit prekärer Menschenrechtslage. Mit diesem Geld wird man die internationale Bedeutung des Turniers vielleicht aufrechterhalten oder gar ausbauen können. Die lokale Bedeutung ist dadurch aber akut bedroht. Wie auch immer man dem Reitsport gegenüber eingestellt ist, das Turnier der Sieger ist Münsteraner Tradition. Ein Event, dass durch die Kulisse des Münsteraner Schlosses geprägt wird.  Es ist 70 Jahre Engagement der Ehrenamtlichen im ältesten Reitverein der Republik. Das schmutzige Geld des Sponsors und die damit verbundene Einflussnahme werden dem Turnier und damit auch Münster schaden. 

Es bleibt zu erwähnen, dass die Veranstalter im Mai die Stadt um eine finanzielle Unterstützung von 50.000 € baten – ohne dieses Geld sei das Turnier nicht mehr durchführbar, hieß es. Zur Finanzierung sollten wichtige Sozialprojekte im Haushalt gekürzt werden. Gegen die Stimmen der Internationalen Fraktion Die PARTEI/ ÖDP und der Linken wurden letztendlich 20.000 € Steuergelder bewilligt.

Der Etat des Wettkampfes beträgt unglaubliche 1,3 Millionen Euro und wird durch den neuen Sponsor stark ansteigen - der Zynismus, der in diesen Zahlen liegt, zeigt das wahre Gesicht der Veranstaltung.